Text von Bergi-Hündin Fritzi mit Mama Stephanie
Fotos Alex, Uwe, Mira, Mona, Stephanie, Bettina, Philipp, Dagi, Caissa, Corinna
Mama sagt, dass es heute endlich losgeht. Wir gehen auf große Reise. Es geht nach Dresden. Dresden…was soll das sein? Das habe ich noch nie gehört. Oh, da kommt Papa gerade mit einem großen Bus vor die Haustür gefahren. Ich glaube, die wollen schon wieder verreisen – ohne mich? Nein! Mama sagt, dass ich mitkomme nach Dresden. Und da ist es schon wieder. Es geht nach Dresden.
Nachdem Mama und Papa, sie nennen das mobile Gefährt „Camper“, bezogen haben, darf auch ich nun einen Blick hineinwerfen. Ich soll mir einen Schlafplatz aussuchen. Ich finde den Platz unter dem Esstisch ganz spannend, aber auch der unter dem Bett ist toll. Wir werden sehen, wo ich bleibe, denn meistens suche ich mir mitten in der Nacht immer wieder einen neuen Platz. Meistens da wo ich alles am besten im Blick habe.
Ich bin Fritzi und fast 4 Jahre alt und ein waschechter Bergamasker. Ich liebe es Ball zu spielen, zu kuscheln und vor allem liebe ich Hundekekse. Naja, aber jetzt kommen wir mal zu meinem Abenteuer…
Endlich geht es los. Wir brauchen fast 5 Stunden bis nach Dresden.
Ich bekomme von der Fahrt nicht viel mit, es ist sehr langweilig für mich und darum beschließe ich zu schlafen. Und zwar unter dem Esstisch, da habe ich Mama und Papa sehr gut im Blick. Es ist schon dunkel, als wir endlich das Gelände des Hundesportverein Weixdorf e.V. bei Dresden erreichen. Eine nette Frau namens Dagi begrüßt Mama und Papa herzlich und zeigt uns, wo wir mit dem Camper stehen dürfen.
Hier sind überall Hunde zumindest nehme ich die Gerüche und die Laute war. Was machen die hier? Es ist sehr aufregend für mich. Papa schließt den Camper an und ich beobachte alles vom Fahrersitz aus, den ich jetzt eingenommen habe. Hier hat man einfach den besseren Blick. Mama macht schon mal die Betten fertig. Jetzt darf auch ich endlich raus und mich umsehen. Nachdem ich die Wiese markiert habe, kommen wir auf einen Platz mit ein paar Menschen und auch Hunden. Alle freuen sich, dass wir da sind. Es gibt noch eine Bratwurst und dann geht es ab ins Hundebett.
Heute ist Freitag, der 09.06. und der erste offizielle Tag. Er beginnt für meine Eltern mit einem Frühstück und für mich mit dem Kennenlernen meines Onkels Dr. Pepper – imposanter Hundemann. Insgesamt lerne ich an dem Wochenende knapp 40 Hunde und 50 Menschen kenne. Ich kann hier auf dem Hundeplatz mit allen toben, Agility ausprobieren und meine Artgenossen studieren, denn ich beobachte gerne. An dem Tag treffe ich auch tatsächlich meinen Bruder Matheo und meinen Papa Anthony.
Ebenfalls wird am heutigen Tag viel über meine Rasse gesprochen. Wusstet ihr, dass ich bei der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) auf der roten Liste der bedrohten Tierarten stehe? Weltweit gibt es, laut Hochrechnung der GEH nur noch ca. 3000 Exemplare von mir.
Nach so viel toben bin ich ziemlich erschöpft und muss dringend schlafen.
Am Samstag geht es in die Innenstadt, direkt nach Dresden. Und mit mir kommen noch 20 weitere Hunde mit. Das wird bestimmt aufregend, wenn wir durch die Straßen ziehen. Aber zuerst sagt Mama, müssen wir mit der Straßenbahn in die Stadt fahren. Das finde ich ziemlich aufregend genauso wie mein Bruder Matheo der mit uns kommt.
Unser Zielbahnhof ist die Synagoge in Dresden, mit der großen grünen Wiese nebenan und auch dort treffen wir schon auf die anderen Bergis. Alle begrüßen sich mit einem lauten bellen. Schön, dass wir wieder alle zusammen sind.
Alles ist ja aufregend genug und sehr spannend für mich. So viele Gerüche liegen in der Nase.
Die Stadtführerin, die uns begleitet, macht zum Glück immer hier und da ein paar Pausen, so dass wir verschnaufen, Schatten suchen und auch ordentlich trinken können. Zum Glück hat Papa für mich etwas dabei. Es ist wirklich sehr warm. Nach der Führung werden Fotos gemacht, das finde ich ja immer gut und danach macht jeder so seins. Mein Bruder und ich gehen mit unseren Eltern was essen, für uns gibt es vom Kellner ein Hundewasser serviert.
Ich genieße wirklich jeden Augenblick mit meinen Artgenossen und ich glaube Mama und Papa sind auch sehr happy. Nach unserer schnellen Rückreise auf den Platz nehme ich noch an dem Trüffel-Such Kurs mit Mona teil. Da ich schon die ein oder andere Trüffelsalami geklaut habe, kommt mir der Geruch sehr bekannt vor, so dass ich bei dem Kurs ein wenig glänzen kann. Mit mir sind noch fünf andere Artgenossen am Start.
Nach dem Kurs konnten ab 16 Uhr Rasseinteressierte vorbeikommen.
Diese Chance ließen sich einige nicht nehmen, besonders Familien waren an uns interessiert. Hat sich wohl rumgesprochen, dass wir gerne kuscheln.
Am Abend gab es dann noch für Interessierte ein Ringtraining und für den ein oder anderen eine Nachzuchtuntersuchung. Mama hatte mich auch angemeldet. Dabei wird der Rumpf vermessen, geschaut wie ich gehe und laufe, wie meine Ohren und meine Zähne aussehen und ob ich eine Hübsche bin und natürlich der Rasse und deren Merkmalen entspreche. Dabei gab es noch eine großartige Massage von Silvia.
Ringtraining:
Nachzuchtbeurteilung:
Anschließend wurde meinen Eltern noch ein paar Tipps und Tricks zu meiner Fellpflege mitgegeben. Toll, was einem alles an so einem feierlichen Wochenende geboten wird!
Was für ein aufregender Tag liegt hinter mir, ich bin so kaputt von allen neuen Eindrücken und muss jetzt schlafen. Papa und Mama wollen noch bei den anderen Erwachsenen sitzen…gute Nacht. Morgen geht es wieder nach Hause…leider!
Von den nervigen Fröschen im Nachbarteich bin ich wach geworden und wecke mal schnell Mama und Papa, denn heute am Sonntag treten wir die Heimreise an. Ich wäre gerne noch länger geblieben, weil alle so nett waren, und ein paar Hundekekse gab es ja auch ständig.
Alle packen alles zusammen, einige Hunde spielen noch und ich schaue mich um und lasse die Eindrücke der letzten Tage auf mich wirken. Es war wirklich toll und ich will unbedingt wiederkommen! Danke an alle Organisatoren, die dieses großartige und unvergessliche Wochenende möglich gemacht haben. Hier durfte ich Hund sein und mit meinen Eltern eine großartige Zeit haben sowie gemeinsam viel erleben.
Eure Fritzi aus Lüneburg