Weihnachtsfeiertage im Adventskalender
Es ist so schön weihnachtlich, das Kerzenlicht leuchtet uns warm an und die Landschaft ist mit weißen Puderzucker bestreut wurden und im Adventskalender gibt es auch in diesem Jahr an den Feiertagen eine zuckersüße Geschichte für Euch:
Was einmal klein – das werde groß oder einfach – „Hi – ich bin der Mini-Cooper“
Ich sag´s mal so, mich kann man einfach nur liebhaben. Weil – fragt Ihr Euch bestimmt? Weil ich zum Beispiel nachts um 2 Uhr ganz wunderbar singen kann, die Couch meiner Menschen mit meiner kompletten Schönheit bedecke, jeglichen Blödsinn meiner drei kleinen Nichten mitgemacht habe, meiner Omi Ivy hilfreich zur Seite stehe, wie – na ganz einfach – wenn sie zu schnell ist und nicht bremsen kann – einfach Rute schnappen und ganz fest im Mäulchen halten und ja nicht zu früh loslassen – sonst fliegt sie weg. Und auch so bin ich eine echt coole Socke, wo auch immer Blödsinn ansteht, mit mir kann man rechnen. Jetzt bin ich zwei Jahre alt und hab den Kopf noch voller Flausen, und das Schöne ist ja, der Kopf – also mein Kopf ist in der Zeit gewachsen und da passt jetzt viel mehr Blödsinn rein. Solltet Ihr also mal nicht wissen, was und wie Ihr Euren Menschen eine Freude machen könnt – fragt mich, Euren Mini-Cooper.
Türchen Nummer 24
Die Liebe ist stärker als der Tod
Die wahre Geschichte des Hundes begann 2005 in Villa Carlos Paz Cordoba, Argentinien als Miguel Guzman seinem 13-jährigen Sohn Damian den Schäferhund-Mix schenkte, den die Familie „Capitan“ nannte. Doch wie es häufig so ist, war der Mensch, den das Tier am liebsten hatte, nicht sein Besitzer. Capitán mochte Damian, aber er liebte Miguel und war dem Mann so treu ergeben, dass er ihm auf Schritt und Tritt folgte.
Ab und zu erkundete Capitan jedoch auch alleine seine Umgebung. So auch am 24. März 2006 als Miguel plötzlich und unerwartet starb.
Als Capitan wieder zuhause war merkte er nach kürzester Zeit, dass Miguel nirgendwo im Haus war und er fehlte. Also begann er überall nach Miguel zu suchen. Irgendwann kam Capitan von seiner Suche nicht mehr nachhause und blieb spurlos verschwunden. Die Witwe und ihr Sohn dachten, der Schäferhund sei gestorben oder habe ein neues Zuhause gefunden.
Doch die Guzmans trafen den verschollen geglaubten Capitan wieder als sie an einem Sonntag zum Friedhof gingen. Erstaunlicherweise gelang es Capitan irgendwie, Miguels Grab auf dem nahe gelegenen Friedhof zu finden. Capitán konnte nicht einmal wissen, wo sich Miguel´s Grab befand, da der Friedhof 15 Blocks entfernt war. Er hatte die Familie niemals dorthin begleitet. Héctor Baccega, der Direktor des Friedhofs sagte, dass der Hund dort alleine auftauchte und den Friedhof umkreiste, bis er zum Grab seines Herrchens kam.
Capitan kam auf sie zu, bellend und jammernd, als ob er weinen würde. Sie freuten sich sehr, Capitan zu sehen, da sie ihn jetzt wieder mit nach Hause nehmen konnten. Dieses Mal war Capitan gemeinsam mit den Guzmans zu deren Haus zurückgekehrt. Dort blieb er jedoch nur einige Stunden. Bei Abenddämmerung brach er auf, um nachts am Grab seines verstorbenen Herrchens zu wachen. Damian versuchte immer wieder, seinen Hund mit sich nach Hause zu nehmen – doch Capitán weigerte sich und der Junge wollte ihn nicht zwingen. Seitdem kehrte Capitan nicht mehr nach Hause zurück und blieb am Grab seines Besitzers. Die Besucher des Friedhofs begannen, sich an den treuen Hund zu gewöhnen, der da neben einem Grab Wache hielt.
„Tagsüber spaziert er manchmal über den Friedhof, aber er eilt immer zurück zum Grab“, berichtete der Direktor des Friedhofs in Villa Carlos Paz. „Und jeden Tag um Punkt sechs Uhr legt er sich auf das Grab und bleibt dort die ganze Nacht“.
Der Friedhof wurde das Zuhause von Capitan und die Arbeiter dort entwickelten eine Zuneigung zu ihm. Capitan hatte nur eine Niere, die nicht richtig funktionierte. Sie machte ihn seit seinem vierten Lebensjahr langsamer, deshalb bekam er spezielle Nahrung, die die Leute von der Organisation Fundación Protectora de Animales ihm gaben. Leider machten sein Alter und seine Ausdauer ihm zu schaffen. Sie wollten ihn ins Krankenhaus bringen, aber er hätte es nicht überlebt, also hielten sie es für eine bessere Idee, ihn auf dem Friedhof zu lassen, wo er sich wohl fühlte, und besuchten ihn da. Berichten zufolge war er auf einem Auge auch blind.
Sie kümmerten sich gut um Capitan und sorgen dafür, dass er rechtzeitig gefüttert und geimpft wurde. Bald war der treue Hund fester Bestandteil des Geländes und in der ganzen Stadt bekannt.
Grabpfleger fanden Capitán eines Morgens an seinem gewohnten Platz neben Miguels Grab – doch diesmal hat er selber Ruhe gefunden. Der treue alte Freund ist friedlich verstorben. Er wurde 16 Jahre alt und verbrachte 11 Jahre am Grab seines Freundes Miguel.
Für die Anwohner war das ein großer Verlust, denn viele haben den treuen Hund über die Jahre ins Herz geschlossen. Sie bestanden darauf, dass er ebenfalls auf dem Friedhof begraben werden sollte und ein Denkmal erhielt, das an seine Geschichte erinnert.
Capitán verkörperte wahrhaftige Liebe und Loyalität. Er inspirierte und berührte ohne Zweifel alle, die ihm begegneten.
Diese wahre Geschichte von Miguel und Capitan zeigt offenbar, wie schön manche Beziehungen sein können. Es gibt wohl kaum eine Zuneigung, die tiefer und treuer ist, als die eines Hundes.
Und einige Anleihen gelten für das Leben und darüber hinaus.
Nach Netzfunden von Gundel Granicki
Frohe Weihnachten
Türchen Nummer 23
Begegnungen der besonderen Art – Teil 2
Die Nummer, die es eigentlich nicht mehr geben sollte
Es war ein schöner vorsommerlicher Abend im Mai dieses Jahrs. Seit einem guten Monat hat unser nun etwa 16 Wochen alter Wusel Brizio uns und unser Leben voll im Griff. Wir saßen bei angenehmen Temperaturen und einem kühlen Getränk auf der Terrasse und ergötzen uns an dem Spiel von Zio, an dem wir uns wechselseitig beteiligten. Mein klingelndes Telefon unterbricht jäh unsere Idylle, die Nummer ist mir unbekannt aber ich gehe trotzdem dran und melde mich mit meinem Nachnamen. Eine männliche Stimme ist am anderen Ende der Leitung und fragt mich ob er falsch verbunden sei, er wolle eine Familie namens Hofmann anrufen. Ich schalte nicht sofort, war es doch mein Handy und nicht das meiner Frau und sagte nein, hier ist Anton! Noch bevor der Anrufer sich entschuldigen und auflegen konnte fällt bei mir der Groschen. „Moment mal, um was geht es? Hofmann ist der Nachname meiner Frau.“ Und dann kommen wir ins Reden. Es stellte sich heraus, dass ich mit Jacek telefoniere. Jacek habe auf der Seite des KfUH gelesen, dass wir aus Koblenz kommen und einen Bergamasker Rüden besitzen und Koblenz und Brey ihr Wohnort liegen ja nicht so weit voneinander entfernt. Mit schwerem Herzen kläre ich Jacek auf, dass das eigentlich nicht sein kann, da unser geliebter Pino im letzten Jahr von uns gegangen ist und wir ihn von der KfUH Seite haben streichen lassen, was aber wohl noch nicht veranlasst wurde. Schnell kamen wir ins Gespräch und ich erzählte Jacek, dass wir zwei Bergamasker haben und jetzt auch nicht mehr in Koblenz wohnen, sondern noch näher bei ihnen dran wohnen…Luftlinie vielleicht fünf Kilometer. Dann erzählt Jacek, dass er und seine Frau Lucyna eine anderthalbjährige merlefarbige Bergamasker Hündin aus Juttas Zuchtstätte besitzen: Hillu della Luna di Lana. Aktuell seien sie auf der Suche nach einer zweiten Hündin und möchten gerne in die Zucht einsteigen. Jacek staunte nicht schlecht als ich ihm berichtete, dass wir zwei Bergamasker besitzen, unsere Grande Dame Amarapura Mingalaba, genannt Minga und unseren Jungspund Brizio della Terra Pecoricca, genannt Zio.Ich erzählte Jacek auch von unserer Begegnung mit Mary und Jo (Das verräterische Tor), von vor zwei Wochen und so wurde schnell die Idee eines kleinen Bergamasker Treffens geboren. Am 30. Mai war es dann so weit. Dete und Hillu kamen zu Besuch, im Schlepptau Lucyna, Jacek, Mary und Jo! Die Hunde kannten kein halten mehr und ab ging die wilde Hatz durch unseren Garten, der Teich wurde natürlich auch nicht ausgelassen und so kam es, dass Zio das kühle Nass zu schätzen lernte und seither bei jedem Wetter zum baden nutzt. Natürlich wurde auch die ein oder andere Pflanze derangiert, aber ein bisschen Verlust ist immer, Hauptsache die Hunde und wir hatten Spaß und davon eine ganze Menge. Ach ja und dann stellte sich noch heraus, dass Jacek vor seiner Rente beruflich mit einem anderen Onkel von mir zu tun hatte. Wie klein doch die Bergamaskerwelt ist! Es folgte ein weiteres Treffen und es wird bestimmt nicht das letzte sein…
Euer Georg
Türchen Nummer 22
Türchen Nummer 21
Auszug aus unseren Reiseberichten von unserer 4-monatigen Skandinavien Reise 2012 – das erste Jahr mit Foppolo
Zu Beginn unserer 7. Reisewoche, am 24.7. sind wir in Alta, knapp 300 km noch bis zum Nordkap, wir schaffen es auf jeden Fall noch zur Mitternachtssonne. Vorher machen wir hier eine Wanderung zum Alta Canyon, dem tiefsten und längsten Canyon Nordeuropas. Der Fluss Altaleva durchschneidet auf 15 km Länge eine bis zu 400 m hohe Felskuppe. Der Fluss ist für seinen Lachsreichtum bekannt. Wir haben einen wunderschönen Stellplatz im Fjäll, aber es schwirren tausende Moskitos umher, dass ich nicht mal zum pipi machen raus gehe. Wie angenehm ist es da auf der kleinen Campingtoilette. Nur die Männer gehen raus für ihr kleines Geschäft. Wir kochen sogar im Auto, wir können uns mit dem Platzangebot gut arrangieren. Am nächsten Morgen nieselt es leicht, es ist windig und Wind da heißt Mücken weg. Sehr gut. Wir ziehen unsere Wanderschuhe an, was Foppolo mittlerweile sehr gut versteht und bellt freudig voller Tatendrang. Hin und zurück sind es 14 km durch leicht hügelige Landschaft, mit 3 Bachdurchquerungen über Trittsteine. Zur Canyonaussicht geht es kurz ein Stück steil bergab, es stehen kleine Bäume und Sträucher und mit einmal umschwirren uns die Mücken derartig, dass von einem Genuss der Aussicht nicht viel bleibt. Geschweige denn von einem Picknick was wir drei uns wohl verdient hätten. Wir keuchen den Anstieg wieder hoch und laufen so weit bis wir das Gefühl haben in Mückenfreier Umgebung zu sein. Wir sinken auf einen Stein und lassen uns die Kekse so richtig schmecken. Foppolo bekommt natürlich auch seinen Wanderproviant und frisches klares Bachwasser. Nach der Wanderung fahren wir noch zurück bis Alta auf einen Campingplatz. Eine oder auch zwei Duschen sind notwendig und bestimmt gibt es auch eine Waschmaschine. Die restliche Strecke bis zum Nordkap fahren wir mit immer schöner werdendem Wetter. In der Nacht vom 27.7. auf 28.7., erleben wir eine Mitternachtssonne, die uns die Herzen vor Freude höherschlagen lässt. Foppolo der sonst längst um diese Zeit schon die schönsten Hundeträume hat, bleibt mit uns munter. Wir sind natürlich nicht die einzigen am nördlichsten Punkt, den man mit dem Fahrzeug erreichen kann, aber das stört nicht. Es liegt so eine ganz besondere Stimmung in der Luft. Gegen 1.30 Uhr gehen wir schlafen. Am nächsten Tag ist das Wetter immer noch wunderbar, so daß wir eine kleine Runde laufen. Am Nachmittag schreiben wir ein paar Postkarten, trinken gemütlich Kaffee und faulenzen. Erst am Abend zieht eine megadicke Nebelwand die Felsen hoch, es ist nichts mehr zu sehen von einem Nordkap. Wir hatten wirklich großes Glück in der ersten Nacht. So gehen wir natürlich zeitiger schlafen. Hier oben im Norden haben wir sowieso das Gefühl einen besonderen Schlaf zu haben, es werden gern 9-10 Stunden durchgeschlafen, wir alle Drei wohlgemerkt. Eure Dagmar
Türchen Nummer 20
Beste Freundin
„Endlich, nach so langer Zeit.“ … und … „Du bist perfekt.“ … waren meine ersten Gedanken als ich sie zum ersten Mal halten durfte. Ihr Blick sagte mir hingegen: „Wer bist du? Und was grinst du mich so an?“ Ja, so ein Welpenbesuch ist schon etwas ganz Besonderes. Man kann sie von früh an mit aufwachsen sehen, vergleicht sie mit bisherigen Fotos, die man sehen konnte und es wird auf einmal real, dass es jetzt wirklich passiert und man bald einen Hund zu Hause hat. Nach einem wundervollen ersten Nachmittag steigt die Vorfreude auf den „Adoptionstermin“. Und dann ist dieser Tag auch schon da. Wieder überschlagen sich die Gedanken: „Wird sie mich wieder erkennen? Können sie das überhaupt in diesem Alter? Welchen Charakter hat sie, jetzt wo sie größer ist? Werden wir uns verstehen? Haben wir wirklich alles durchdacht, damit es funktioniert?
Die Tür geht auf und dann…
Kommt mir dieses wunderbare neue Wesen neugierig entgegen, setzt sich direkt neben mich, guckt mich mit großen Hundeaugen an und möchte umarmt und gestreichelt werden. Gefühlte Ewigkeiten sitze ich nun da, noch in Jacke und Schuhe und schon dem Hitzeschlag nah, aber genieße einfach nur den Moment von uns Beiden. In diesem Moment sind alle meine vorherigen Gedanken vergessen und das Einzige was in meinem Kopf kreist ist:
„Ich habe es gewusst ich habe mir schon genau die Richtige ausgesucht…als meine beste Freundin.“
Eure Verena mit Giulia
Türchen Nummer 19
Boomer und Carlo, zwei Pyris raufen sich zusammen
Im Jahr 2019 wurde mein Boomer 6 Jahre alt und ich überlegte, ob ich nicht einen zweiten Pyri-Rüden aufnehme. Ich hatte ein großes Grundstück gepachtet, jetzt war der Platz für zwei da. Also schaute ich in die Züchterliste beim KfUH und siehe da, bei Ute und Jens Kühnel waren Welpen geboren.
Also gleich eine Anfrage gestartet und ich hatte Glück, ein Welpe war noch zu haben. Nach einer schlaflosen Nacht (macht man es richtig oder nicht, wird man beiden Hunden gerecht usw. usw. ) habe ich mich entschieden, das der kleine Carlo bei uns einziehen soll.
Schnell die übliche Hundeausstattung gekauft (größeres Auto, Kissen, Decken, Spielzeug) und dann konnte es losgehen.
Mein Herz hatte Carlo schon am ersten Tag gewonnen, bei Boomer war das schon eine andere Hausnummer. Boomer war natürlich mit dabei als ich Carlo holte; den Blick, den er mir zuwarf, als ich den kleinen Welpen in die Autobox setzte, werde ich nie vergessen. Dieser Blick sagte „ FRAUCHEN, DAS ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“
Zuhause angekommen, hat erstmal Carlo seinen neuen Ruheplatz zugewiesen bekommen (hat übrigens schon jemand einem Pyrenäenberghund was zugewiesen? nein? Dann wisst Ihr ja, was kommt) Carlo fand aber, bei Boomer zu liegen war viel besser, was natürlich Boomer nicht gerade mit Freude quittierte.
Das „Spiel“ begann: Boomer wechselte den Platz, Carlo hinterher; Boomer wechselte
den Platz, Carlo hinterher….
Boomer liegt auf der Terrasse, Carlo legte sich davor:
(wer kann da widerstehen?)
Es gibt den Spruch, „steter Tropfen höhlt den Stein“, dass trifft auch auf das Herz eines Pyri-Rüden zu, irgendwann gab Boomer auf.
Je älter (und somit größer) Carlo wurde, umso mehr fand Boomer ihn gut, nicht klasse, aber gut. Boomer zeigte dem Kleenen, wie man vorbeigehende Leute, Hunde verbellt; Carlo sah sich das ganze in Ruhe an, bis dann eines Tages er zum Zaun preschte und anfing zu bellen, was sich dann wiederrum Boomer in Ruhe anschaute (ich glaube fest daran, dass es danach Manöverkritik gab)
Und eines Abends war es soweit, Boomer und Carlo kuschelten im Schlaf…
Bis heute –Carlo ist jetzt zwei Jahre alt- hält die Freundschaft fest.
Und Frauchen ist sehr glücklich darüber.
Eure Petra Hieke
Türchen Nummer 18
Ein Sommer mit der Wildrosenbande
Nicht im Mai, so wie geplant
wollte Florina Hochzeit feiern,
sondern direkt nach den Ostereiern.
Schnell noch genehmigt die Zuchtstatt,
damit alles seine Ordnung hat.
Und mit Luis auf einer Wiese im Niederlande
ward gezeugt die Wildrosenbande.
Als unsere Rosen erblühten im Garten
war vorbei das Hoffen und Warten.
8 Hundekinder purzelten ins Leben hinein,
kunterbunt und noch ganz klein.
Mama Florina wusste alles so,
ohne Bücher, Kursus, Google und Co.
Erobert wurden Haus, Garten und im Sturm unser Herz,
es gab Staunen, Freude, Lachen,
aber auch Kampf um Leben, Bangen und Schmerz.
Und überall tollten, buddelten bunte Gesellen,
schaukelten, planschten, später auch bellen.
Noch nie im Sommer sah ich täglich die Sonne aufgehen,
noch nie so häufig die Sterne in der Nacht,
während eins nach dem anderen sein Häufchen macht.
Die neuen Hundeltern wurden geprüft bis auf die Nieren,
unseren Bergis soll doch nur Gutes passieren.
Dankbar und voll Wehmut denken wir an unsere Wildrosenbande zurück,
wünschen ihr und ihren Lieben ein schönes Leben und ganz viel Glück.
Weihnachtsgrüße aus dem Osnabrücker Land von Annette und Florina
Türchen Nummer 17
Stellengesuch Nun bin ich schon fast 4 Jahre alt und suche nach dem optimalen Job. Leider kann meine Familie mir keine Schafe, Rinder bieten – der Garten ist nicht geeignet! Nur meine Freundin Lotta, eine Hauskatze der Nachbarin, übt mit mir das Hüten! Sie kommt aber nicht jeden Tag raus! Sie ist ein echter Stubentiger, wenn das Wetter ihr nicht gefällt. Dann schauen wir uns nur durch das Fenster an…. leider! Zum Glück hat meine Familie für mich einen Service entdeckt, wo ich auf ganz viele Freunde mit cremefarbenem Fell wie Schäfchen aufpassen darf. Wie auf dem Foto zu sehen, habe ich die Herde im Griff und ich nehme den Job sehr ernst! Im Moment bin ich dort an 2 Tagen in der Woche im Einsatz. Gern übernehme ich an weiteren Tagen diesen Dienst! Referenzen liegen vor. Bitte bei Interesse direkt an meine Familie wenden.
1000 Grüße im Advent Marion und Reinhard mit Elliot
Türchen Nummer 16
Ein Puli ist kein Hund, ein Puli ist ein Puli ……das wusste schon Heinz Rühmann. Genauso unterschiedlich sind meine zwei Wegbegleiter. Nachdem ihr den kleinen Sonnenschein Rudi bereits kennengelernt habt, ist es an der Zeit, euch auch meinen Schatten vorzustellen…Negro. Er beweist wie kein anderer, dass auch Hunde schon erwachsen auf die Welt kommen können. Fast alle Welpen haben großen Spaß in der Welpenstunde und genießen es vor allem mit den anderen zu spielen. Nicht jedoch unser Negro. Dieser saß völlig entnervt inmitten spielender Fellknäule und zeigte jedem, der Annäherungs- oder gar Spielversuche machte, wie schön seine Zähnchen waren. Negro, so sagte einst eine Freundin von mir, geht zum lachen nicht in den Keller, er geht in den Bunker. Um aber keinen vollständig schlechten Eindruck zu vermitteln muss noch gesagt werden, dass Negro seinem Rudel gegenüber immer nett und hilfsbereit ist … Als Rudi kam, hätte er ihm bestimmt sofort dabei geholfen, wieder seine Koffer zu packen. Seine Eigenheiten passen mittlerweile zu unserem fast 15 Jährigen Rentner. Wir haben unseren alten Grantler trotzdem sehr lieb und hoffen noch auf das ein oder andere Weihnachten mit ihm. Eure Manuela
Türchen Nummer 15
Begegnungen der besonderen Art: Das verräterische Tor
Ein frühlingshaft schöner Sonntag im April. Unsere Welt ist seit einer Woche um einen Welpen bunter, aber auch chaotischer geworden.
Später Vormittag. Ich versuche, mit tatkräftiger Unterstützung durch Brizio, das Chaos im Wohnzimmer zu dezimieren, was er aber irgendwie anders versteht als ich. Es klingelt. Georg und ich schauen uns fragend an – wir erwarten doch keinen Besuch? Also macht Georg sich auf ans Tor um zu schauen, wer Einlass begehrt und bleibt eine gefühlte Ewigkeit verschollen. Plötzlich, ich traue meinen Augen nicht, schnürt ein Hund am Fenster vorbei durch den Garten. Im Schlepptau folgen ihm zwei mir unbekannte Menschen, im Gespräch mit meinem Mann. Das war doch ein Bergamasker? Halluziniere ich? Terrassentür auf, mit Brizio raus. Tatsächlich, ein Bergi und zwei fremde Menschen sind leibhaftig in unserem Garten. Brizio scheint es ähnlich zu gehen wie mir, bilde ich mir im Nachhinein jedenfalls ein, für den Bruchteil einer Sekunde stutzt er, aber dann gibt es kein Halten mehr, mit einem „Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacke“ gibt er Vollgas. Wir vier kommen aus dem Grinsen gar nicht mehr raus und folgen dem Toben der Hunde – unsere Namen kennen wir immer noch nicht. Fortan sind die zwei miteinander beschäftigt und sausen durch den Garten, was uns Gelegenheit gibt uns vorzustellen.
Es stellt sich heraus, das Bergamasker-Logo auf unserem Tor hat dazu geführt, dass Mary und Jo, die Menschen, neugierig waren und wissen wollten, ob wir auch einen Bergamasker haben. Ergo haben sie einen Spaziergang mit Dete, die Bergamaskerhündin, damit verbunden, uns zu „überfallen“, um dies zu erfragen. Das Erstaunen beiderseits war groß als wir eruierten, dass wir lediglich 10 Kilometer Luftlinie auseinander wohnen und all die Jahre nichts voneinander wussten. Noch verblüffter waren wir als sich herausstellte, dass mein Mann und Jo im gleichen Stadtteil aufgewachsen sind und Mary im Chor des Onkels meines Mannes aktiv ist. So klein kann die Bergiwelt sein….
Fortsetzung folgt …vielleicht noch nicht in diesem Jahr … aber bestimmt im nächsten Kalender.
Liebe Grüße von Georg und Brigitta
Türchen Nummer 14
Lotti und die Eisenbahn
Gleich nachdem ich eingezogen bin, ging das hier schon los mit der Eisenbahn.
Im Fernsehen lief Eisenbahnromantik, ich sollte ja viele Geräusche kennenlernen und diese möglichst positiv verknüpfen. Ich machte voll mit. Zugfahrt im TV, Markerwort, Leckerlie. Alles prima.
Meine erste Fahrt mit der Regionalbahn verlief wunderbar. Eine Gruppe junger Schülerinnen hatten mich gleich ins Herz geschlossen, und sie durften mir sogar was von meiner Leberwurst geben.
Wenig später ging es in den Urlaub nach Wernigerode. Dort fuhren wir, mit einer Dampflok vor dem Zug, auf den Brocken. Auch diesen Ausflug meisterte ich mit Bravour.
Heute sieht das leider ganz anders aus. Ich habe Angst und möchte am liebsten keine Züge mehr sehen und hören.
Und das kam so :
Ich wollte mal wieder meine Bekannten am Bahnhof besuchen, bin ganz schnell die Treppe hoch gerannt und oben vor eine geschlossenen Tür geprallt. Dann rückwärts die Treppe runtergefallen. Gleich nochmal probiert und wieder nicht geklappt.
Nun geht es wieder von vorne los mit dem Üben und positiven Verknüpfen.
Letzte Woche hab ich beim Üben am Bahnhof sogar einen Adventskalender von einer netten Mitarbeiterin geschenkt bekommen.
Ich war großzügig und hab ihn meinem Frauchen überlassen, denn ich hab ja schon einen viel größeren vom Freßnapf.
Ich hab Euch daß jetzt nur mal im Vertrauen erzählt weil wir ja hier unter uns sind. Ansonsten bin ich nämlich ziemlich mutig und selbstbewusst.
Ein Foto von meiner nächsten ICE Fahrt wird folgen.
Liebe Grüße Eure Lotti
Türchen Nummer 13
Heute Früh, zum 1/2 Jahres Geburtstag meiner Amica la Gioia …Bin mit einem Patienten in der Praxis, kratzt doch sehr vehement eine jetzt junge Dame an der Türe und verlangt Einlass. Gut konditioniert wie ich bin …mache die Türe auf, und die junge Dame stolziert herein und trägt im Maul perfekt nur an den Bügel meine Lesebrille …Und fragt, ob ich die nicht vergessen habe. Das Bild war so herrlich, dass wir herzlich lachen mussten …Die Maus sah sich bestätigt, und kaut direkt fröhlich munter, da sehr stolz, auf den Bügeln herum. So dass ich die Brille nach oben drehte. Spätestens da war es vollständig um uns geschehen. So eine gescheite Maus …
Grüße aus dem Bergischen Land Ursel & Gioia
Türchen Nummer 12
So ein Smartphone hätte den Vorteil, dass mir der Junior via App eines Messenger-Dienstes Nachrichten zukommen lassen könnte. Typisch Rüde, würden seine Textnachrichten vermutlich recht kurz ausfallen, wie etwa: Foto vom leeren Futternapf, Dein Ernst?, heulender Smiley. ODER er würde mir, wie unter jungen Leuten so üblich, eine elend lange Sprachnachricht schicken, die mit „Also .. ähm“ anfinge, dann in kontextloses Geschwafel überginge und schließlich mit „ … habe übelst Hunger!“ endete. Ich könnte wiederum von unterwegs folgende Information an den Junior zu Hause weiterleiten: Muss länger arbeiten, zerknirschter Smiley, Ich frage mal Vivi, ob sie dich kurz in den Garten lassen kann. Nachtrag: Such dir bitte einen anderen Strauch zum Pinkeln – die Hortensie ist am Limit, erhobener Zeigefinger, frustrierter Smiley!
RUMO hätte vermutlich keinen Spaß an Videoportalen, da er auch beim Fernsehen meistens ein Nickerchen hält. Es könnte aber sein, dass er sich eine Fitness App herunterladen würde, die ihm am Ende des Tages aufzeigt, wie viele Schritte er gemacht hat. Sollte die Gassirunde also mal etwas kleiner ausfallen, würde ihm die App dies melden. (Textnachricht von RUMO: Heute nur 50 000 Schritte, vorwurfsvoller Smiley.) Wir könnten dann allerdings seine Futtermenge an die verbrauchte Kalorienmenge anpassen …. Nein, diese App hätte er wohl nicht lange.
Nicht alles, was es im World Wide Web zu sehen und zu lesen gibt, möchte man wirklich wissen. Würde der RUMO 2000 jemals wieder interessiert am Häufchen eines fremden Artgenossen schnüffeln? Würde der Gang durch eine Wiese plötzlich zur Mutprobe? …
Es ist also gut, so wie es ist. Jetzt gilt seine volle Aufmerksamkeit einzig und allein uns. Wir wären doch schön blöd, ihm ein Smartphone zu wünschen 😉
Liebe Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit, Eure Simone
Türchen Nummer 11
Der Rumo 2000 online von Simone Schubbert
Der RUMO 2000 ist wie unser drittes Kind – unser kleiner Junior. Manchmal frage ich mich was RUMO wohl machen würde, wenn er ein Smartphone besäße und dieses auch nutzen könnte. Der Gedanke kam mir, als die Familie zusammen auf der Couch lümmelte und jeder an seinem Handy hing – alle außer RUMO.Ich habe mich gefragt, was würde RUMO tun, wenn ihm das World Wide Web zur Verfügung stände. Er ist gerade drei geworden, also ein junger Erwachsener. Mit Töchtern im Alter zwischen 15 und 20 Jahren weiß ich, dass er es mit großer Wahrscheinlichkeit überwiegend „sinnfrei“ nutzen würde. Er würde beispielsweise nicht nach einer Antwort auf die Frage: „Wie viel Flüssigdünger verträgt eine Hortensie am Tag?“, „Braune Blätter an der Hortensie – ist sie krank?“, „Keine Blätter mehr an der Hortensie – tot, oder ist das nur eine Phase?“ recherchieren. Fragen, die einen Garten Allrounder wie den RUMO 2000 durchaus interessieren sollten. Ich kann aber mit großer Sicherheit sagen, dass er im Besitz einer zuverlässigen Wetter App wäre. Unser wasserscheuer Bergi würde da nichts mehr dem Zufall überlassen, sondern seine Aktivitäten im Freien mit Hilfe der Wettervorhersage minutiös planen. Bei einer angekündigten Regenwahrscheinlichkeit von mehr als 50% würde er den Gang nach Draußen schlichtweg verweigern und sich stattdessen bei einem großen Online-Händler Hygieneunterlagen per Express-Versand bestellen. Ich befürchte, RUMO würde vermutlich auch eine Flirt App nutzen. Natürlich heimlich! Für ein vielversprechendes Date würde RUMO auch durch den Monsun gehen. Welche digitalen Fähigkeiten weiter von RUMO verlangt werden, verrät das Türchen morgen.
Türchen Nummer 10
Macht Hoch die Tür, das Tor macht weit… oder wie man auf den einen oder anderen Bergamasker kommt… (4)
Selten so getäuscht, wir hätten ebenso einen Zwergdackel nehmen können, unterschiedlicher können zwei Hunde kaum sein. Sam der Freigeist und Dilan der Rabauke, mit einem „will to please“, der seines Gleichen sucht. Sam, der tiefsinnige ruhige Pol in unserem Haus, der mit einer unendlichen Geduld seinem Neffen gegenüber ausgestattet ist, aber klar der Chef ist. Dilan, der kaum stillsitzen kann, ständig auf der Suche nach neuen Abenteuern ist und seinen Onkel Sam bei jeder Gelegenheit das Ohr tackert. Dilan, der das „verlorene“ Spieli ausdauernd sucht, bis er es findet und Sam, der einen anschaut und zu sagen scheint, „pass doch auf dein Zeug selber auf“. Sam mit seinem weichen Fell, der geduldig die Pflegeprozedur über sich ergehen lässt und der rauhaarige Dilan, der nur mit vielen Leckerli und in kurzen Reprisen überhaupt den Kamm an sich ranlässt. Dummerweise filzt er um ein vielfaches wie Sam, wie könnte es anders sein. Gut ist allerdings, dass Dilan nicht so ein mäkeliger Fresser ist wie Sam und seinen Napf einfach leerfuttert. Einig sind sie sich allerdings beide, wenn es darum geht den Rand von der Pizza zu fressen oder überhaupt, wenn es raus zu neuen Abenteuern geht.Wir hätten uns nie vorstellen können, dass zwei Hunde aus einer Zucht so unterschiedlich sein können, wie unsere zwei Jungs das sind. Allerdings, eines haben beide gemeinsam. Ihre unerschütterliche Treue ihren Menschen gegenüber und ihre absolute Loyalität zueinander, wenn ein fremder Hund gegen einen der beiden stänkert. Dann stehen beide wie ein Hund parat und der andere sollte ganz schnell schauen, dass er Land gewinnt. In jedem Fall sind unsere Jungs das allerbeste, was einem als Hundebesitzer passieren kann, denn Beide schaffen es, uns zu jedem Augenblick ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Bergamasker Hirtenhunde eben…. Hoffentlich bleiben uns beide noch lange erhalten, denn einen zweiten Hund gibt es dann sicher nicht mehr.Vielen Dank an Susanna Batteiger für ihre schönen Zeilen, die dann doch wieder mit „famous last words“ enden
Türchen Nummer 9
Macht Hoch die Tür, das Tor macht weit… oder wie man auf den einen oder anderen Bergamasker kommt… (3)
Nala war eine prima Pflegemama und Sam durfte recht behütet groß werden. Der Name Sam-Arlekin war Programm und Sam ist ein ganz typischer Vertreter seiner Rasse. Ich hatte mich notgedrungen an die Fellpflege gewöhnt und Sam war fortan mein Schatten (was meinen Gatten sehr betrübt hat). Allerdings ein Schatten mit ganz eigenem Kopf und einer Fähigkeit Probleme sehr selbständig und auf seine ganz eigene Art zu lösen. Dabei sind seine und meine Lösungsansätze nicht immer kompatibel. Sam ist ein Freigeist, das klingt irgendwie netter als „ungehorsam“. Er beherrscht alle wichtigen Kommandos perfekt, er kann etliche Tricks, er jagt nicht (zumindest kein Wild, bei Katzen macht er die ein oder andere Ausnahme), er liebt es mit den Pferden raus zu gehen und vor allem er liebt alle Menschen. Allerdings erledigt er Aufgaben nur, wenn er eine gewisse Notwendigkeit erkennt und keine anderen wichtigen Gründe dagegensprechen. So sieht er einfach nicht ein, auf Ruf zurück zu kommen, wenn er der Meinung ist, dass wir doch eh in diese Richtung gehen. Aber wehe man biegt ab und versteckt sich… Das Kommando „geh mal rechts“ funktioniert nur dann, wenn sich tatsächlich ein Auto oder Radler nähert. Ansonsten lässt er drohenden Ärger mit unglaublichem Charme und einem unendlich tiefen Blick in Luft auflösen. Man kann ihm einfach nicht böse sein.
Im Sommer 2018 mussten wir Nala gehen lassen, bei ihr ist eine sehr seltene Krankheit ausgebrochen, die zu spät diagnostiziert wurde. Sam hat eine Weile getrauert, aber sich mit der Situation recht gut arrangiert. Wir waren uns einig, dass kein zweiter Hund ins Haus kommt… bis wir uns dabei erwischten, dass wir immer wieder die Hundeanzeigen in der Zeitung angeschaut haben. Schließlich fiel die Wahl auf einen Hund aus dem Tierschutz…., der nicht bei uns einzog (aber das ist eine ganz eigene Geschichte). Kurz darauf erzählte uns Corinna von der Trächtigkeit von A‘Nedra, Sam’s Wurfschwester…man kommt so ins Gespräch, ihr wollt doch eh einen zweiten Hund, ist doch nett, ein kleiner Neffe, Milo ist ein toller Welpenpapa….okok…. überzeugt…war jetzt auch nicht zu schwer. Mitten in der ersten Coronawelle zieht im April 2020 Dilan ein, der Erste aus dem Wurf und der einzige Rüde. Die gleiche Rasse, dieselben Züchter, Onkel und Neffe, das läuft von alleine, die sind sich ja sicher ganz ähnlich.
Ob diese Annahme getrost den famous last words zugeschlagen werden kann, zeigt das morgige Türchen.
Türchen Nummer 8
Macht Hoch die Tür, das Tor macht weit… oder wie man auf den einen oder anderen Bergamasker kommt… (2)
Allerdings hatte ich nun die Rechnung ohne meinen mir angetrauten Ehemann gemacht. Beim Besuch einer Bekannten hat Manfred deren Hündin Shari kennengelernt. Ein graues, zotteliges, langhaariges Hundevieh, das ich persönlich überhaupt nicht leiden konnte, weil es meine Hündin Nala nicht leiden konnte…muss eine extrem blöde Rasse sein, dachte ich, BERGAMASKER HIRTENHUND…nie gehört. Das hat meinen Gatten nicht im Geringsten interessiert, denn er war, wie man neudeutsch so schön sagt, SCHOCKVERLIEBT. So einen Hund wollte er haben, der einen mit soo schönen Augen ansieht und den Kopf auf den Schoß legt und der fasst sich soo schön an und das ist eine ganz seltene Rasse und und und. Hochgradig alarmiert begann ich mich schlau zu machen und war sicher, dass sich diese Rasse für unsere Bedürfnisse bestimmt als völlig ungeeignet erweisen wird, denn das Argument, dass langhaarige Hunde bestimmt viel Arbeit machen, ließ er schlicht nicht gelten…. Dummerweise hat die Rassebeschreibungen komplett das Gegenteil behauptet: Reitbegleithund (Totschlagargument bei einer Reiterin), Familienhund (nicht zu verachten bei unserer besonderen Familienkonstellation), sehr freundliches Wesen, relativ leicht zu erziehen, wenig Jagdtrieb, dabei Wachsam (wir wohnen sehr einsam und Nala hätte jeden Einbrecher bestimmt noch die Tür aufgemacht), als Therapiehund geeignet (nicht uninteressant bei meinem Beruf) und so weiter und so weiter. Mir sind schlicht die Argumente ausgegangen und zu allem Überfluss haben sich die Züchter in Deutschland als extrem nett und freundlich erwiesen und so nahm das (Bergamasker)Schicksal seinen Lauf.
Wir sind schließlich bei Corinna von Gagern „gelandet“ und haben aus dem ersten Wurf von Asca 2016 unseren Sam-Arlekin bekommen. Ein kleiner Merlerüde, der als letzter von 5 Wurfgeschwistern mit großem Radau und etwas verspätet auf die Welt gepurzelt ist. Wir wollten eigentlich einen dunklen Rüden, aber Corinna war der Meinung, dass Sam perfekt zu uns passt.
Mehr über Sam und wo Katzen eine Ausnahme sind im nächsten Türchen.
Türchen Nummer 7
Macht Hoch die Tür, das Tor macht weit… oder wie man auf den einen oder anderen Bergamasker kommt…
Eine Geschichte in Fortsetzungen von Susanna
2003 kurz nach Neujahr bin ich erstmals auf den Hund gekommen, einen schwer misshandelten 9 Monate alten Airdaleterrriermischling aus dem Tierschutz. Winni war bildhübsch, klug, und eigentlich unkompliziert. ABER er mochte keine Menschen und das hat er sehr deutlich kommuniziert. Winni wurde trotzdem MEIN Hund und hat sich nach immerhin 2 Jahren drauf eingelassen, dass andere Menschen ihn anschauen und sogar anfassen. 2006 starb meine Tante Hedwig und hinterließ „Frau von Wackeldackel“ eine extrem prätentiöse, um nicht zu sagen zickige, Zwergdackeldame im fortgeschrittenen Hundealter von 11 Jahren. Ich muss nicht betonen, dass ich keinen zweiten Hund wollte, doch es war sehr deutlich, dass ich hier keine Entscheidung zu treffen hatte. Winnie und Frau von Wackeldackel hatten das bereits geklärt und da die Alternative das Tierheim war… Winnie hat seinen Korb geräumt und war fortan der Bodyguard ihrer Majestät. Leider verstarb Frau von Wackeldackel 2008 im Frühling und ich dachte, ein Hund reicht völlig. Leider habe ich die Rechnung ohne Winnie gemacht, der über den Tod seiner Freundin überaus betrübt war. So sehr, dass er nicht mal mehr mit ausreiten wollte…, so konnte es nicht weiter gehen und nachdem ich keinen Dackel wollte (also eigentlich hätte ich gerne nochmal einen Dackel genommen, aber erziehen wollte ich so einen Dackel nicht), zog Nala, eine kleine Labradordame (die sind ja recht einfach zu erziehen und für die Aufgabe als Therapiehund mit Jugendlichen sehr gut geeignet) bei uns ein. Nach etwa 6 Monaten fand Winnie den Neuzugang akzeptabel (er mochte keine Welpen) und wir hatten einige recht entspannte Jahre. In dieser Zeit trat mein Manfred nebst Anhang in unser Leben und die Familie war komplett. Als Winnie nach einer Krebserkrankung 2014 gehen musste, war ich wieder der Meinung, ein Hund reicht völlig und sowas wie Winnie gibt es eh nie wieder. Ein zweiter Labrador kam nicht in Frage….NIEMALS zwei Hunde einer Rasse, die sind sich zu ähnlich und überhaupt…, ein Hund reicht völlig.
Wann der Bergamasker hier ins Spiel kommt, wird im nächsten Türchen geklärt 🙂
Türchen Nummer 6
Abenteuer im Schnee (3)
Hatten wir etwa Glück im Unglück? Brauchte meine Tochter das zur Stählung? Jedenfalls war an einen schnellen Abstieg nicht mehr zu denken und so eroberten wir Schritt für Schritt, Kilometer für Kilometer die weiße Landschaft. Auch Ida war jetzt mit allen Pfoten dabei. Sie liebt den Schnee und vor allem die Berge, die raue Natur. Als dann jedoch Schilder in polnischer Sprache vor uns auftauchten, waren wir doch sehr verwundert. Hatten wir die Elbquelle verpasst??? Waren wir an ihr kurzerhand vorbeigefahren?? Hatten Wind und Kälte uns so zugesetzt? Dass wir sie, vollkommen schneebedeckt, schließlich doch noch fanden, verdankten wir einem Hinweisschild mit den Worten „Pramen Labe“.
Glücklich traten wir den Rückweg an. Ida lief ganz lieb bei uns und wir waren unendlich dankbar, dass sie alles so gut schaffte und wir wegen ihr kaum Pausen einlegen mussten. Als wir oben zufällig noch Freunde aus Dresden trafen, die nach uns absteigen wollten, sank mein Adrenalinspiegel wieder auf Normalmaß, da ich mich nun noch einmal mehr geborgen und geschützt fühlte. Noch im Hellen erreichten wir das Tal, ließen uns vom Skibus nach Hause chauffieren und diesen besonderen Tag ausklingen 🙂
Mit einigen Fotos endet nun das Abenteuer im Schnee. Vielen Dank, dass Ihr das Abenteuer bis hierher begleitet habt. Eure Kirsten
Türchen Nummer 5
Abenteuer im Schnee (2)
Im Folgejahr plante ich die Skitour zur Elbquelle gleich viel praktischer: Nur noch meine motivierte Tochter, unsere zuverlässige Ida und ich wagten einen neuen Versuch. Mit erneut reichlich Adrenalin meisterten wir die Fahrt auf dem Sessellift, wobei Ida wieder auf meinem Schoß lag, von mir gehalten wurde, den Kopf über die Brüstung reckte und die Schneelandschaft an sich vorbeiziehen ließ. Ohne Essenspause starteten wir gleich. Doch was geschah? Meine anfangs so ambitionierte Tochter wollte gar nicht so recht der Härte des Gebirges strotzen, sondern zeigte Schwächeerscheinungen: „Wie weit ist es noch? Kannst Du langsamer gehen? Ich will nicht mehr … “ Sie ging hinter mir und ließ sich schließlich in den Schnee plumpsen. Ich atmete tief durch und traf eine ungute Entscheidung: Ich drehte mich zu ihr um, um ihr zu helfen, wieder aufzustehen. Im gleichen Augenblick dachte sich unsere damals 12-jährige Ida: „Oh, Frauchen dreht um. Juchhu, wir gehen zurück. Da sause ich mal los wie eine Rakete!!!“ Sie rannte und rannte und rannte in der Loipe zurück und ich rief und rief und rief: „Ida, bleib stehen!! Ida, komm zurück!!! Idaaaa, Idaaa, Idaaaa… !!!!“ Dank ihrer Altersschwerhörigkeit blieben meine Rufe unerhört, sodass ich kurzerhand meine Skier abschnallte, den Rucksack abwarf und mit ganzen Einsatz durch den unwegsamen Schnee rannte. Menschen, die entgegenkamen, flehte ich an: „Halten Sie den Hund fest! Halten Sie den Hund fest!“. Sie waren der deutschen Sprache mächtig, was ein Glücksumstand hätte sein können, doch antworteten sie nur: „Nein, das machen wir nicht. Den kennen wir doch gar nicht.“ Also rannte und rannte ich weiter, ehe ich mich auf Ida werfen und sie halten konnte. Ich schaute sie an und sagte ihr: „Ida, wir gehen in die andere Richtung. Komm mit!“ Doch also ich sie wieder losließ, rannte sie erneut Richtung Liftstation und wir mussten das ganze Spiel erneut spielen. Schließlich gelang es mir, sie von der richtigen Richtung zu überzeugen und mit mir zu meiner Tochter zu begleiten, die ohne uns hatte ausharren müssen. Sie war nicht allein, sondern die netten Menschen, die mich so hoffnungslos hatten rennen sehen, standen bei ihr. Sie fragten, wo wir hinwöllten, und als meine Tochter antwortete: „zur Elbquelle“, da schimpften sie los. Unverantwortlich sei das und mit einem Kind mit so schlechten Skikenntnissen niemals zu schaffen … So ließ ich schon den Kopf hängen und stellte mich auf einen baldigen Abstieg ein, doch meine Tochter entschied sich für Reaktanz: „So blöde Leute. Die wissen doch gar nicht, wie ich skifahren kann. Von denen lass ich mir nichts sagen. Ich GEH bis zur Elbquelle und basta …“
Wie der Gang zur Elbquelle verlaufen ist, verrät das morgige Türchen. Eure Kirsten
Türchen Nummer 4
Abenteuer im Schnee von Kirsten Heymann
Wer Kind(er) und/oder Hund(e) hat, weiß, dass man dann manchmal auch Nerven wie Hanfseile braucht. Trotz diverser Vorerfahrungen in dieser Hinsicht beschloss ich, während unseres Winterurlaubs einen Tagesausflug bis zur Elbquelle zu machen. Von unserer Unterkunft in Rokytnice sollte uns der Sessellift bequem zu den Höhen des Riesengebirges bringen, danach sollten Loipen ca. 5 km bis zur Elbquelle führen. So zogen wir los: zwei Frauen, drei Kinder, Bergamaskerhündin Ida und ein Schlitten zum Ziehen erschöpfter Kinder. Dies alles auf den offenen Sessellift zu bekommen, war – wie man es sich sicher vorstellen kann – bereits mit einer gewissen Anspannung verbunden. Beim Einstieg hob ich Ida auf meinen Schoß auf den Sitz, die Langläufer schlackerten an den Füßen, auch die Stöcke wollten gehalten und der Rucksack auf der Sitzbank absturzsicher verstaut werden. Meine Tochter brauchte auch Einweisung, zusätzlich musste einer meiner Arme nach oben greifen, um die offene Gondel schließen zu können. … Oben wurde es zunehmend nebelig, stürmig und kalt, was immerhin Ida nichts anhaben konnte. Auch das Aussteigen aus dem Lift war eine wackelige Angelegenheit, doch überstanden wir es wohlbehalten. Kaum war die ganze Mannschaft oben angekommen, sagte das erste Kind: „Ich habe Hunger und will was trinken.“ … Nach dieser ungeplanten Essenspause waren wir recht ausgekühlt und ich hätte es sehr befürwortet, nun schnell zu starten. Manches Kind besteht aber darauf, in eigenem Tempo jeden Schritt allein zu tun, anstatt sich ziehen zu lassen. Schließlich, nach einigen Hundert Metern, war es ein anderes Kind, das sich die Skier abschnallte und sich konsequent wortlos streikend neben den Weg setzte. Der Weg war wohlgemerkt ein abschüssiges Etwas mit einem Auf und Ab durch Schneeverwehungen und Vereisungen. Das dritte Kind jedoch wollte sich davon nicht abhalten lassen, zur Quelle unserer geliebten Elbe zu gelangen, und begann zu weinen. Also trennte sich unsere Gruppe und meine Tochter, Ida und ich gingen voraus, um wenigstens einen Blick auf das Quellplateau erhaschen zu können. Die Tränen verflossen bald und wir durften uns an Idas Sprint und einem Ausblick bis zur Schneekoppe erfreuen, holten auf dem Rückweg die anderen wieder ein und meisterten die Hürden des Abstiegs, wenngleich die Dunkelheit uns dann doch einholte.
Morgen folgt der zweite Teil, in dem der Ausflug des nächsten Jahres wartet. Eure Kirsten
Türchen Nummer 3
Fragen über Fragen
„Hallo, ich bin wieder da! Na, ist alles in Ordnung? Hast du was gegessen? Warst du ein braver Junge?“ „Hallo Mama, ja, alles ok, ich habe was gegessen und die Hausaufgaben sind auch schon fertig.“ „Oh, Maxi, du bist auch schon zurück… ich rede aber mit dem Hund“. Tja, meine Mutter. Man muss Prioritäten setzen, sagt sie immer und spricht zuerst mit dem Hund. Ich kann es ihr aber nicht verübeln, denn wir sprechen alle mit dem Hund. Oder vielmehr zu ihm, denn antworten kann oder will er uns nicht. Damit die Unterhaltung mit Lucky nicht so einseitig ausfällt, beantworten wir die von uns gestellten Fragen also selber, z. B. „Soll ich dir die Öhrchen kraulen? Ja, ich weiß, das magst du.“, „Gehen wir Gassi? Ok, dann los“, „Willst du lieber Rind oder Hühnchen? Gut, dann gibt’s heute Ente“. Kommt Euch bekannt vor, schätze ich. Wir verstehen den Hund und er versteht uns auch, das ist klar. Manchmal hat Lucky aber diesen durchdringenden, klugen Blick, der mich nachdenklich stimmt. Dann wünsche ich mir, er könnte sprechen. Wie die Tiere bei Doktor Doolittle. Was wäre, wenn er genau das täte? Was würde er uns sagen? Würde uns das Gesagte gefallen? Könnte interessant werden, bei den vielen Geheimnissen, die ihm alle anvertrauen… Eine polnische Legende besagt, dass Heiligabend um Mitternacht die Tiere mit menschlicher Stimme sprechen. Zwar nur diejenigen, die bei der Geburt Jesu mit im Stall waren, aber hey – wo Schafe sind, ist auch ein Hirtenhund nicht weit, oder? Nur logisch also, jedes Jahr darauf zu hoffen, dass der Bergamasker beim Betteln am Weihnachtstisch endlich andere als die üblichen Töne von sich gibt und uns sagt, was seine Lieblingsspeise ist. Meine Schwester würde außerdem gerne von ihm wissen, wie ein zerbissener Floh schmeckt und ob ihm die rosa Kissen in seinem Körbchen gefallen. Und ich würde Lucky fragen, ob wir ihn auch so glücklich machen, wie er uns. Wie sieht es bei Euch aus: Was würdet Ihr Euren pelzigen Freund fragen? Was würdet Ihr ihm gerne sagen? Seid vorbereitet und glaubt mir, Wunder geschehen in Heiliger Nacht… Wir wünschen Euch ein gesundes, fröhliches Weihnachtsfest und eine anregende Unterhaltung!
Euer Maxi
Türchen Nummer 2
Hallöchen
Viele kennen mich vielleicht noch vom letzten Jahr. Eigentlich ist gar nicht so viel passiert seit letztem Jahr, oder doch?
Na ja, Turniermäßig war ja Dank Corona auch 2021 tote Hose. Aber wir haben Familienzuwachs bekommen. Eigentlich sollte es ja ein kleines Bergi-Mädchen sein, aber ich kann euch sagen, das ist gar nicht so einfach.
Na, kurzum, bei uns ist Lotti eingezogen. Ein Schafpudelmalteserpudel Mix. Die Züchterin meinte noch…Die ist eine ganz ruhige und für den Sport wohl eher nicht geeignet. Das mit dem Sport lass ich jetzt mal so stehen, Aber RUHIG!!!!!
Leute ich kann euch sagen, Schluss ist es mit ruhigem Mittagsschlaf, ganz zu schweigen von morgens ausschlafen! Wie kann man nur morgens aufstehen und schon so gut gelaunt sein? Anfangs war ich schon ganz schön genervt, aber mittlerweile finde ich es eigentlich ganz lustig. Mein Kumpel Negro hat ihr gleich von Anfang an gesagt, dass er kein Interesse an ihr hat. Der ist ja aber auch schon 14 1/2 Jahre alt.
Jetzt bin ich mal gespannt, wie denn das dann wird, wenn nächstes Jahr vielleicht doch noch ein kleines Bergi-Mädchen einzieht, vielleicht kann ich dann ja wieder morgens ausschlafen.
Liebe Grüsse euer Rudi
Türchen Nummer 1
Liebe Freunde von Bergis Adventskalender, wie in jedem Jahr, ist es wieder völlig unerwartet und plötzlich soweit: Es ist der erste Dezember, der Anfang fast aller Adventskalender! Nun, es war dann doch nicht so unerwartet, dass wir keinen Adventskalender zusammenstellen konnten. Ihr könnt Euch in den nächsten Tagen wieder auf Geschichten hinter einigen Türchen freuen. Wir möchten Euch aber warnen, dass sie auch Tränen auslösen können: Tränen vor Betroffenheit, Tränen vor Rührung, Tränen vor kumpelinenhafter Schadenfreude und auch Tränen vor Freude! Dieser Adventskalender kann und will nicht verbergen, dass Hunde die Verkörperung von Emotionen sind.
Vielleicht seid Ihr über den Begriff “hinter einigen Türchen” gestolpert: Ja, dieser Adventskalender ist nicht voll besetzt, es sind einige Türchen noch ohne Geschichte. Wenn Ihr noch eine Geschichte über einen oder mehrere Hunde erzählen möchtet, dann schickt uns diese – es wird sich sehr vermutlich noch ein Türchen finden. In jedem Fall dürft Ihr Euch mit uns freuen über die (fast) tägliche Überraschung im Adventskalender 2021!
Dagmar Metzner und Heinrich Söbke